Im Jahr 2014 hat das Eisenbahnmuseum Gramzow, der Förderverein Freunde und Förderer des Eisenbahnmuseums Gramzow e.V. und der Ländliche Arbeitsförderverein Prenzlau e.V. begonnen den Zustand des Wagens, verbunden mit der Kostenaufstellung für die Wiederinbetriebnahme nach der EBO § 32 ( 1) zu ermitteln. Dazu gehörte das Ausbauen der Inneneinrichtung, der Heizung und der Außenbeblechung. Im Ergebnis der Arbeiten wurde ein Aufarbeitungskonzept erstellt, daraus ableitend ein Arbeitsprojekt.

Das Arbeitsprojekt konnte das Museum in der Lokalen Aktionsgruppe Uckermark vorstellen, das Projekt wurde für förderfähig befunden. Daraufhin hat das Museum einen Förderantrag an das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung in Prenzlau gestellt.  Das Vorhaben wurde mit ELER-Mitteln finanziert. Die Arbeiten am Personenwagen wurden von Fachfirmen und den Mitarbeitern den Museums und des Fördervereins des Museums von 2014 bis 2023 gemeinsam durchgeführt. 

Dabei leistete der Förderverein des Museum tausende Stunden an ehrenamtlicher Arbeit für die betriebsfähige Aufarbeitung des Personenwagens. Die Fördermaßnahme konnte Ende 2022 erfolgreich abgeschlossen werden. Die Landeseisenbahnaufsicht Berlin/Brandenburg hat die Wiederinbetriebnahme des Personenwagens 238 am 26 Mai 2023 dokumentiert. 

Der Personenwagen 238 hat nach seiner Wiederinbetriebnahme 56 Zugfahrten durchgeführt, die Fahrgäste waren zum Teil sehr von der 4. Wagenklasse und vom Öffnen der Fernster begeistert.   Durch die Erhöhung des Platzangebotes unseres Museumszuges können mehr Fahrgäste befördert werden. Dies führt zu Mehreinahmen, die den Zweckverbandshaushalt weiter stärken und den Verband insgesamt handlungssicherer macht. Bei der Herrichtung und Inbetriebnahme unseres ersten Personenwagens konnten wir viele wichtige Erfahrungen sammeln, die beim Aufarbeiten des Personenwagens 238 genutzt werden konnten.   

Die große Herausforderung bestand darin, dass wir mit der betriebsfähigen Aufarbeitung des Personenwagens 238 fast 100 Jahre alte Technik nach den heutigen Vorgaben und Bestimmungen wieder in den Verkehr bringen und für die Öffentlichkeit zugänglich machen.  Wobei der Personenwagen bei seiner Herstellung am Ende einer Fertigungsepoche stand.    Kurze Zeit später wurde die Herstellung von Personenwagen in Ganzstahlausführung im Schweißverfahren, mit elektrischer Beleuchtung und Druckluftbremse sowie Dampfheizung zum Baustandart. 

Im Projektergebnis ist der Wagen, ein historisches Kleinod der deutschen Eisenbahngeschichte, mit einem geschichtlich regionalen Bezug am Rande der Uckermark.     

Dieter Engel

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